Einführung in die Zwangsverwaltung - 3. Teil: Verteilung der Einnahmen


Einführung in die Zwangsverwaltung - 3. Teil: Verteilung der Einnahmen

3. Verteilung der Einnahmen

Der Zwangsverwalter zahlt die Einnahmen nach einem vom Gericht aufgestellten Teilungsplan aus.
Anders als bei der Zwangsversteigerung handelt es sich nicht um eine einmalige Verteilung, hier erfolgt die Ausschüttung der erzielten Erlöse fortlaufend.

Gemäß § 155 I ZVG werden vorweg die Ausgaben der Verwaltung und die Kosten des Verfahrens aus der zu verteilenden Masse entnommen. Die verbleibenden Überschüsse werden dann aufgeteilt. Dabei gelten wie bei der Zwangsversteigerung die Rangklassen des § 10 ZVG.

Allerdings bestehen gegenüber der Zwangsversteigerung einige Besonderheiten. Beispielsweise werden bei der Zwangsverwaltung die Ansprüche der Rangklassen Nr. 6 bis 8 des § 10 ZVG nicht berücksichtigt, § 155 II. Zudem bestimmt § 155 II ZVG, dass bei Grundpfandrechten nur deren laufende wiederkehrende Leistungen (idR. Zinsen) gedeckt werden. Eine Zahlung auf das Kapital, was zum Erlöschen der Grundpfandrechte führen würde, erfolgt nur ausnahmsweise (vgl. § 158 ZVG). Derartige Ansprüche werden auch nur in die 5. Rangklasse eingeordnet. Sie haben somit grundsätzlich keinen besseren Rang als der Zahlungsanspruch eines persönlichen Gläubigers, da sich die Rangfolge innerhalb der Rangklasse nach dem Beschlagnahmezeitpunkt und nicht nach der Art des Anspruches richtet.

4. Fazit
Die Zwangsversteigerung und die Zwangsvollstreckung sind rechtlich und verfahrenstechnisch zwei getrennte Verfahren. Sie können jedoch gleichzeitig oder nacheinander betrieben werden. Der Gläubiger kann beispielsweise neben der Zwangsversteigerung zugleich auch die Zwangsverwaltung beantragen, um so den bestmöglichen Erlös durch die Zwangsvollstreckung zu erreichen.

 


 

Weiterlesen:
zum vorhergehenden Teil des Buches

Links zu allen Beiträgen der Serie Zwangsverwaltung


Kontakt: info@brennecke-rechtsanwaelte.de
Stand: 06/2009


Wir beraten Sie gerne persönlich, telefonisch oder per Mail. Sie können uns Ihr Anliegen samt den relevanten Unterlagen gerne unverbindlich als PDF zumailen, zufaxen oder per Post zusenden. Wir schauen diese durch und setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung, um Ihnen ein unverbindliches Angebot für ein Mandat zu unterbreiten. Ein Mandat kommt erst mit schriftlicher Mandatserteilung zustande.
Wir bitten um Ihr Verständnis: Wir können keine kostenlose Rechtsberatung erbringen.


Das Referat Vollstreckungsrecht wird bei Brennecke & Partner Rechtsanwälte betreut von:

Vollstreckungsrecht ist in verschiedenen Rechtsgebieten angesiedelt. Je nach Problemstellung sind unsere in den jeweiligen Rechtsgebieten spezialisierten Anwälte für Sie da.

Wir verhandeln Vollstreckungsaufschübe und Teilzahlungsvereinbarungen, erheben Vollstreckungsgegenklagen oder die Einrede der Verjährung wegen (teilverjährter) Forderungen oder Zinsen (auch aus titulierten Ansprüchen). In diesen Fällen sind unsere Spezialisten für Insolvenzrecht Ihre Ansprechpartner.

Bei Vollstreckungen in Arbeitseinkommen (Lohnpfändung) sprechen Sie gerne unsere Spezialisten im Arbeitsrecht an.

Vollstreckungen in Bankguthaben oder bei Zwangsversteigerungen in Immobilien durch Banken: Unser Bankrechtsspezialisten sind hier Ihre erste Adresse.Bei Vollstreckungen im Ausland helfen Ihnen unsere Spezialisten im internationalen Recht und Europarecht.

Ihr Thema ist hier nicht aufgeführt ? Wenden Sie sich einfach an einen unserer Anwälte. Dieser wird Sie gerne an den richtigen Spezialisten weiterleiten.


Mehr Beiträge zum Thema finden Sie unter:

RechtsinfosVollstreckungsrechtZwangsversteigerung
RechtsinfosVollstreckungsrechtZwangsverwaltung