Das Recht der GmbH – Teil 11 – Alternative Gründungsformen

3.3 Alternative Gründungsformen

Eine GmbH kann anstelle einer Neugründung durch Umwandlung aus einer anderen Rechtsform gegründet werden. Eine Umwandlung kann aus einer Einzelfirma, einer GbR sowie aus jeder beliebigen andern Rechtsform erfolgen. Anstelle einer Umwandlung einer Einzelfirma in eine GmbH, die nur bei einem eingetragenen Kaufmann möglich ist, ist eine Neugründung einer GmbH mit einer echten Stammkapitaleinzahlung und einer anschließenden Einbringung der Einzelfirma in die GmbH möglich. Um steuerlich im Umwandlungssteuerrecht zu bleiben, ist dazu eine Kapitalerhöhung der GmbH durch die Einbringung der Einzelfirma anzudenken.
Anstelle einer Neugründung kann auch ein Kauf einer bestehenden GmbH erfolgen, was juristisch keine Neugründung, sondern einen Gesellschafterwechsel darstellt.
Hat eine GmbH ihren Geschäftsbetrieb aufgegeben, wurde jedoch nicht liquidiert, kann der Mantel der GmbH ohne den eigentlichen Geschäftsinhalt und ohne Assets veräußert werden. Für den neuen Gesellschafter wird die GmbH jedoch nicht im Handelsregister eingetragen, bis dieser versichert und nachweist, dass das Stammkapital vollständig eingezahlt und noch vorhanden ist.
Der Kauf einer Vorratsgesellschaft ist der Kauf eines Mantels einer Gesellschaft, die ausschließlich zum Zweck des Verkaufs an Unternehmensgründer gegründet wurde und vor Verkauf keinen Geschäftsbetrieb hatte. Beim Kauf einer bestehenden Gesellschaft ist sicherzustellen, dass keine Altlasten auf der GmbH liegen. Bei auf Vorrat gegründeten GmbHs wird dies in der Regel vom Verkäufer gewährleistet. Vor dem Verkauf der Gesellschaft wird das Stammkapital auf dem Gesellschaftskonto eingezahlt. Nach dem Verkauf der Gesellschaft muss der Käufer den Stammkapitalbetrag sowie einen Kaufpreis an den Verkäufer zurückbezahlen.
Es existieren hochprofessionelle Vorratsgründungsgesellschaften. Der Erwerb einer Vorratsgesellschaft ist innerhalb eines Tages abwickelbar. Es ist jedoch kaum nachvollziehbar, warum für die Ersparnis von allenfalls einer Woche die Kosten der Gründungsfirma und die zusätzliche Übertragung der Gesellschaft bezahlt werden soll. Hier fallen immerhin in der Regel rund 4.000 € zusätzliche Kosten an.
Eine Neugründung einer GmbH ist inzwischen in aller Regel innerhalb von 14 Tagen abschließbar.


Dieser Beitrag ist entnommen aus dem Buch „Das Recht der GmbH“ von Harald Brennecke, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, und Pia Löffler, Rechtsanwältin, erschienen im Verlag Mittelstand und Recht, 2015, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-33-5.


 

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Stand: Januar 2015


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Über die Autoren:

Harald Brennecke, Rechtsanwalt

Portrait Harald-Brennecke

Rechtsanwalt Harald Brennecke ist Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Fachanwalt für Insolvenzrecht.

Er berät, vertritt und begleitet Gesellschafter, Geschäftsführer und Unternehmen bei

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  • Wahl des Firmennamens
  • Gesellschaftsgründungen:
    z.B. Beratung zu Gesellschaftskonzepten, Gestaltung von Gesellschaftsverträgen, Geschäftsführerverträgen, Handelsregisteranmeldungen, Vorbereitung und Begleitung  bei Notarterminen 
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  • Liquidation von Gesellschaften
  • Firmenkäufen
  • Due Diligence
  • Geschäftsführerverträgen
  • Sanierung, Insolvenzvermeidung und Insolvenzbegleitung:
    Harald Brennecke ist seit 1999 im Bereich der Unternehmenssanierung tätig. Als Fachanwalt für Insolvenzrecht berät und begleitet er Sanierungen und betreut Geschäftsführer und Gesellschafter bei Firmeninsolvenzen. Er unterstützt Geschäftsführer in der Unternehmenskrise hinsichtlich der für sie bestehenden Haftungsrisiken sowie Gesellschafter im Interesse der Wahrung der Unternehmenswerte. Er unterstützt bei der Suche nach Investoren und Wagniskapitalgebern (venture capital), begleitet Verhandlungen und erstellt Investorenverträge.


Rechtsanwalt Harald Brennecke hat im Gesellschaftsrecht und Insolvenzrecht veröffentlicht:

  • "Das Recht der GmbH", Verlag Mittelstand und Recht, 2015, ISBN 978-3-939384-33-5
  • "Der Gesellschaftsvertrag der GmbH - Die GmbH-Satzung in Theorie und Praxis", 2015, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-40-3
  • "Der Unternehmenskauf -  Rechtliche Risiken bei Kauf und Verkauf mittelständischer Unternehmen", 2014, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-18-2
  • "Die Haftung des GmbH-Geschäftsführers", 2014, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-29-8
  • "Gesellschaftsrecht in der Insolvenz", 2014, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-26-7
  • "Die Limited in der Insolvenz", 2014, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-34-2
  • "Der Insolvenzplan – Sanierungsinstrument in der Insolvenz", 2007, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-03-8
  • "Die Regelinsolvenz - Insolvenz für Unternehmer und Unternehmen", 2014, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-07-6
  • "Gesellschafterinteressen in der Publikums-KG: Auskunftsrechte der Kommanditisten einer Publikums-KG gegen Treuhänder“, 2014, Verlag Mittelstand und Recht, ISBN 978-3-939384-28-1
  • "Die Gesellschafterversammlung: Ein Leitfaden", Harald Brennecke und Dipl.-Jur. Marc Schieren, M. L. E., 2016, Verlag Mittelstand und Recht, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-50-2
  • "Arztpraxis – Kauf und Übergang", Harald Brennecke und Michael Kaiser, 2016, Verlag Mittelstand und Recht, www.vmur.de, ISBN 978-3-939384-54-0

Folgende Veröffentlichungen von Rechtsanwalt Brennecke sind in Vorbereitung:

  • Die Due Diligence – Rechtliche Prüfung beim Unternehmenskauf
  • Die Liquidation der Kapitalgesellschaft
  • Die Unternehmergesellschaft (UG)

Harald Brennecke ist Dozent für Gesellschaftsrecht und Insolvenzrecht an der DMA Deutsche Mittelstandsakademie und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht im DeutscherAnwaltVerein.  
Er bietet Schulungen, Vorträge und Seminare unter anderem zu den Themen:

  • Gesellschaftsrecht für Steuerberater und Unternehmensberater – Grundlagen des Gesellschaftsrechts
  • Gesellschaftsvertragsgestaltung – Grundlagen und Risiken
  • Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) – kleine Chance, großes Risiko
  • Welche Gesellschaftsform ist die Richtige? Vor- und Nachteile der Rechtsformen für Unternehmer
  • Geschäftsführerhaftung – Geschäftsführung von Kapitalgesellschaften; das letzte große Abenteuer der westlichen Zivilisation
  • Insolvenzrecht für Gründer und lebende Unternehmen: Aus Insolvenzen anderer lernen heißt das eigene Insolvenzrisiko zu vermeiden
  • Unternehmenssanierung: Kopf aus dem Sand! Wer zu spät reagiert, reagiert nie wieder.
  • Insolvenzrecht für Steuerberater – Grundlagen des Insolvenzrechts für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer
  • Insolvenzrecht für Unternehmensberater – Sanierungschancen erkennen und wahren
  • Insolvenzberatung: das (enorme) Haftungsrisiko des Sanierungsberaters

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Telefon: 0721-20396-28

 


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